Nach 1945 nahm die Produktion bei Selmer wieder Fahrt auf. Es wurde viel experimentiert bei der Konstruktion. Deshalb sind die Instrumente bis 1956 sehr unterschiedlich und individuell.
Das Super Balanced Action erkennt man an den Klappen für die rechte Hand. Sie sind um 15o nach rechts gedreht. So haben die Stangen für die tiefen Klappen besser Platz.
Wichtiger ist aber der Unterschied im Klang. Das SBA intoniert eher wie ein Mark VI, hat aber einen dunklen fokussierten Klang.
Bis 1956 gab es sehr viele Veränderungen an der Bohrung und am S- Bogen. Jedes SBA und jedes sehr frühe Mark VI können sehr unterschiedlich sein.
Diese Unterschiede ermöglichen einen absolut individuellen Klang.
Die ganze Mechanik ist sehr ähnlich wie bei allen modernen Saxes. Die Art der Intonierung wird jeden begeistern, der bisher ein modernes Sax spielte.
Das BA klingt extrem altmodisch und gleichzeitig top modern. Smoother Bossa klingt ebenso perfekt wie ultramoderner Jazz im Stil von Immanuel Wilkins.
Das Conn gilt als das Bariton mit dem geilsten Sound. Das mag ja sein, aber das erste Conn Bariton mit tief A kam erst 1968. Es hat keinen Vintage Sound mehr.
Es ist eine sehr weise Entscheidung, Bariton zu spielen, wenn jemand als Musiker "on the road" leben und Geld verdienen möchte. Gute Baritonspielerinnen mit gutem Sound finden immer einen gut bezahlten Job.......
..... falls sie ein Bariton mit tief A besitzen.
Wer professionell musiziert, braucht auf jeden Fall ein Ersatzinstrument, ein back up instrument.
Ich finde es eine gute Idee für alle Saxophonisten, wenn sie ein Vintage Horn spielen und das bisherige moderne Sax als back up instrument halten
Es ist natürlich niemals falsch, zwei Vintage Hörner zu besitzen....