1935 baute Selmer das erste Sax, das ergonomisch richtig in der Hand liegt. Es war eine mutige Entscheidung, die Musiker mussten ihre Handstellung anpassen. Aber es war die richtige Entscheidung
Selmer gehörte nicht zu den frühen Saxophon Herstellern. 1921 wurde das erste Modell hergestellt. Im Jahr 1928 kam das New Largebore heraus, ein wuchtiges Powersax mit einer mehr als respektablen Mechanik. Jetzt begann der unvergleichbare Siegeszug von Selmer.
Das New Largebore wurde noch leicht verändert und hiess fortan Selmer Super Series (SSS). Cigar Cutter und Radio Improved sind nur andere Bezeichnungen für das SSS. Sie wurden bis 1935 hergestellt.
Mit einem modernen Selmer kann man Subtones nur bis zum tiefen e spielen, das tiefe d intoniert massiv zu tief, sogar wenn man die C# Klappe öffnet.
Mit dem Selmer Super Series intonieren Subnotes perfekt bis zum tiefen Bb. Wenn man laut spielt, muss der Ansatz weich bleiben. Wer sich daran gewöhnt hat, wird sagen "der Ansatz darf zum Glück weich bleiben".
Das ist einer der Gründe für den beeindruckenden Vintage Souznd dieser Superhörner
Der "left hand table" wurde noch so gebaut, dass die Taster nach innen schauen (vom Spieler her gesehen).
Das ergibt deutlich kürzeren Hebelarme, vor allem für das tiefe C# (cis).
Auch das g# hat einen zu kurzen Hebelarm
Dadurch braucht es viel Kraft um das C# zu drücken, weil C# und g# verbunden sind
Der Sound vom "Cigar Cutter" und "Radio Improved" ist so gewaltig, dass diese Instrumente trotz der bescheidenen Mechanik in die engere Wahl gehören.
Der Musiker muss sich überlegen, ob er die Verbindung von g# und C# überhaupt benötigt. Durch die Trennung der beiden Taster läuft das tiefe C# schon viel besser.
Auch das "Adolphe Sax by Selmer" wurde in den Selmer Werkstätten mit der althergebrachten Mechanik gefertigt.
Das "Chu Berry" und das "Martin Handcraft" haben auch keine Verbindung von C# und g#